Kalt gepresst und heiß geliebt – Öl
Film von Reinhild Dettmer-Finke
2004, 30 Min., SWR
Fast jede Gemeinde hatte früher eine eigene Ölmühle. Früchte und Saaten wie Nüsse, Leinsamen, Raps, Hanf oder Mohn – alles wurde gepresst, um das Öl daraus zu gewinnen. Das Öl war notwendig zum Kochen, Braten, aber auch Schmieren, Licht machen und Heilen. Diese Mehrfachverwendung machte das Öl so kostbar. Die Ölfrüchte tragenden Pflanzen prägten und prägen bis heute das Landschaftsbild: Walnussbäume säumen Felder und Wege in Südbaden, Rapsfelder prägen die Baar, Hanf und Flachs gehörten zu Württemberg.
Im Laufe des 20. Jahrhunderts haben industriell hergestellte Öle die traditionellen Ölpressen verdrängt. Heute werden die kalt gepressten Speiseöle wieder geschätzt. Sie dürfen in keiner Küche fehlen und veredeln mit ihren Aromen einfachste Gerichte und sind gesund wegen ihrer ungesättigten Fettsäuren. Die „Essgeschichten“ stellen „Ölmüller“ vor, die in ihren restaurierten Hofmühlen Nüsse oder Leinsamen pressen wie vor 200 Jahren und sie zeigen moderne Mühlenbetriebe, die schmackhaftes Rapsöl oder exotisches Schwarzkümmelöl pressen und vertreiben. Außerdem führt eine Therapeutin eine ayurvedische Ölmassage vor und ein Musiker zeigt, was man mit Leinöl so alles machen kann.
Crew
Kamera: Andreas Schäfauer
Schnitt: Renate Nebe
Redaktion: Dieter Pahlke