IRRE oder Der Hahn ist tot
Dokumentarfilm von Reinhild Dettmer-Finke
78 Min., 2021/22
„IRRE oder Der Hahn ist tot“ ging durch Verleihförderung der MFG ab 7.7.23 auf Kinotour. Infos auf der Startseite dieser Homepage oder beim CINEGLOBAL Filmverleih.
In einer Altbauetage mitten in Freiburg treffen sich regelmäßig Menschen zum Austausch beim „Mittagstisch“ und im „Club 55“ der Freiburger Hilfsgemeinschaft, der zweitältesten Einrichtung für psychisch Erkrankte in Deutschland. Die meisten Besucher*innen waren jahrzehntelang immer wieder in der Psychiatrie. In beeindruckender Offenheit sprechen sie von den dort gemachten Erfahrungen, vom Leben mit einer psychischen Erkrankung, ihrem Alltag und von ihrer häufig prekären Lebenssituation.
Der Film stellt auf einfühlsame Weise psychisch Erkrankte aus unserer Mitte vor. Betroffene erzählen, wie ihre Krankheit plötzlich in ihr Leben tritt. Wie alles aus den Fugen gerät, wie ihre Mitmenschen reagieren und sich Gewohnheiten, Lebenseinstellungen, Ziele verändern.
„IRRE oder Der Hahn ist tot“ ist die persönliche Version eines Films, der aus den Besuchen und filmischen Beobachtungen in den Räumen der Freiburger Hilfsgemeinschaft, einer Anlaufstelle für Menschen mit psychischer Erkrankung, entstanden ist. Vorausgegangen war eine gemeinsam mit den Besucher*innen erstellte Dokumentation über die Arbeit der 1970 im Zuge der Antipsychiatriebewegung gegründeten Einrichtung.
Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung „Prädikat besonders wertvoll“ der Filmbewertungsstelle: www.fbw-filmbewertung.com
„IRRE – Die Freiburger Hilfsgemeinschaft“ ist der vorausgegangene Film, der gemeinsam mit den BesucherInnen der Freiburger Hilfsgemeinschaft entwickelt wurde. Der Film soll helfen, Menschen mit psychiatrischer Diagnose und ihre Erkrankung zu verstehen, und zu ihrer Entstigmatisierung beitragen. Er möchte dem breiten Publikum zeigen, dass es durchaus menschlich ist „irre“ zu sein.
Dokumentarfilm, 88 Min. 2020, in Kooperation mit der Freiburger Hilfsgemeinschaft und der Aktion Mensch
Crew
Buch, Regie: Reinhild Dettmer-Finke
Bildgestaltung: Ingo Behring
Ton: Joachim Lutz, Rebecca Jahn, Feras Haddad
Montage: Mike Schlömer
Musik:
Simone Hering (Gesang, Gitarre), Markus Zwielich (Klavier), Sarah Di Blasio (Gesang), Lorenz Buchholz (Musik, Gitarre)
Produzenten: Ingo Behring, Mark Klotz
Produktion: Behring Film & Klotz Media, defi-filmproduktion in Kooperation mit der Freiburger Hilfsgemeinschaft e.V.
Pressestimmen
»IRRE ODER DER HAHN IST TOT« ist nah dran an seinen Protagonist*innen und wertet nicht. Dass wir ihnen an einem Punkt in ihrem Krankheitsverlauf begegnen, an dem sie relativ stabil sind, wird trotzdem deutlich. Respektvoll und empathisch schildert der Film, wie sie ihr Leben meistern. Unabhängig von Alter, Geschlecht oder sozialer Herkunft: Niemand ist dagegen immun, irgendwann einmal selbst psychisch zu erkranken. epd film, 23.6.2023
Kinodoku „IRRE ODER DER HAHN IST TOT“ - „Es geht darum aufzurütteln und Tabus zu brechen", sagt die Regisseurin in SWR2 und erklärt ihren Film zu einer "Anti-Stigma-Arbeit". SWR2 Kultur aktuell, 12.07.2023 · 8 Min.
Ein Film, der berührt und nachdenklich macht, weil er nicht nur zeigt, dass psychische Krankheiten jede*n treffen können. Sondern auch, wie unbeholfen unsere Gesellschaft im Umgang mit dem Thema noch immer ist. MISSY-MAGAZINE, 03/23
„Irre“ würdigt nicht nur die 50-jährige Arbeit der Freiburger Hilfsgemeinschaft. „Irre“ ist gleichzeitig ein wunderbares Porträt dessen, was Gemeindepsychiatrie 2020 leisten kann... Ich wünsche dem Film viele Projektionen und ein aufmerksames Publikum.
Soziale Psychiatrie, Jan. 2021
Dass psychisch Kranke „Lebens-, Liebes- und Überlebenskünstler“‚ sind, wie einer von ihnen formuliert, das glaubt man nach Ansicht des Films gern. Auch wie schwierig es ist, eine Grenze zwischen „Normalität“ und „Wahnsinn“ zu ziehen. Es lohnt sehr, sich anhand von „Irre“ damit auseinanderzusetzen.“
Badische Zeitung, 4.3.2020